Bühne Cipolla

In Kooperation mit der Bühne Cipolla Figurentheater mit Livemusik

Bühne Cipolla verwandelt bekannte Werke der Weltliteratur in expressives und poetisches Figurentheater mit Livemusik. Originelle Puppen, ausdrucksstarke Masken und fantastische Klänge lassen auf der Bühne Welten entstehen, die eine unwiderstehliche Faszination auf das Publikum ausüben. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben ein atmosphärisch dichtes Gesamtkunstwerk als intensiven Theatergenuss für alle Sinne.

Mittwoch | 16.10.2024 | 19:30Uhr | ALTONAER THEATER
Michael Kohlhaas

Heinrich von Kleist schrieb neben seinen bekannten Dramen („Penthesilea“, „Der zerbrochne Krug“) auch eine Reihe weltberühmter Novellen. Michael Kohlhaas erschien erstmals 1808 und basiert auf einem wahren Fall.
Jeder von uns kennt das bohrende Gefühl, Recht zu haben, aber nicht Recht zu bekommen.
Michael Kohlhaas, fleißiger deutscher Mittelständler und wohlhabender Geschäftsmann, wird Opfer herrschaftlicher Willkür und setzt sich zur Wehr. Als er immer wieder an korrupter Justiz, intriganter Vetternwirtschaft und vorauseilendem Beamtengehorsam scheitert, beginnt er einen mörderischen Rachefeldzug gegen seine Feinde, eingebildete wie echte.
Zunächst Spielball politischer und kirchlicher Interessen, wird Kohlhaas bald zum meistgesuchten Terroristen seiner Zeit, denn der Grat zwischen berechtigter Empörung und skrupelloser Selbstjustiz ist schmal.
Heinrich von Kleist zeichnet in seiner Novelle das Bild einer zwischen blindem politischem Aktionismus und kaltem Kalkül schwankenden hysterischen Gesellschaft. Ein Stück Weltliteratur von aktueller Brisanz, wie geschaffen für das leidenschaftliche Figurentheater der Bühne Cipolla.

Fotos: Marianne Menke

 

Dienstag | 07.01.2025 | 19:30Uhr | ALTONAER THEATER
Schachnovelle

„Schachnovelle“ erschien erstmals im Dezember 1941 und gehört neben „Sternstunden der Menschheit“ (1927) und „Ungeduld des Herzens“ (1938) zu Stefan Zweigs bekanntesten Werken.

Die Handlung spielt an Bord eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Buenos Aires. Seltsames Passagiervolk flaniert auf dem Achterdeck. Ein millionenschwerer Ölmagnat und ein geldsüchtiger Schachweltmeister liefern sich manische Brettspielgefechte, während der mysteriöse Dr. B. mit den Geistern seiner Vergangenheit kämpft. Als Vermögensverwalter einer renommierten Kanzlei geriet er in die Hände diktatorischer Mächte, die ihm mittels monatelanger Einzelhaft und zermürbender Verhöre diverse Bankgeheimnisse zu entlocken versuchten.

Was ist grausamer: körperliche oder seelische Folter? Wieviel Einsamkeit erträgt ein Mensch? Stefan Zweigs Meisternovelle ist ein Plädoyer für Selbstbestimmung und für Kreativität.

Ein paar gedruckte Zeilen – die banalen Aufgaben eines Schachrepetitoriums – helfen Dr. B. zu überleben. Doch die ersehnte Rettung durch geistige Beschäftigung schlägt ins fatale Gegenteil um, als er beginnt, im Kopf Schach gegen sich selbst zu spielen. Dr. B. verzweifelt, denn immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen, heißt es unweigerlich irgendwann „Matt!“

Fotos: Frank Pusch

 

Sonntag | 09.03.2025 | 18:00 Uhr | ALTONAER THEATER
Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt

Schon der Titel – eine Zeile aus Schillers Der Taucher – verspricht Explosives. Sebastian Kautz und Gero John erforschen die wortgewaltigen Balladen Friedrich Schillers, beleben sie mit Schauspielemphase, Livemusik und Puppenspiel, befreien sie gleichzeitig von romantischen Klischees und untersuchen sie auf heutige Relevanz.

Ob Der Handschuh, Kassandra, Die Kraniche des Ibykus, Der Ring des Polykrates oder Die Bürgschaft – bei Bühne Cipolla wird daraus mehr als Rezitation mit Musik.

Melanie Kuhl mit Figuren und Zeichnungen, Gero John an den Instrumenten und Sebastian Kautz mit den Mitteln der Sprache wollen Sie anstecken mit ihrer Begeisterung für Friedrich Schillers großartige Dichtkunst.

Fotos: Benjamin Eichler

Figurenspiel, Spielfassung, Regie, Bühne, Maskenbau, Lichtdesign Sebastian Kautz
Violoncello, Keyboards, Komposition, Sounddesign Gero John
Puppenbau, Kostümbild, Schneiderei, Bühnenmalerei Melanie Kuhl
Technische Einrichtung, Lichtdesign Frank Barufke