GOTT
von Ferdinand von Schirach
Richard Gärtner möchte nicht mehr leben. Nach dem Tod seiner Frau fehlt ihm der Lebenswille. Er entscheidet sich zu sterben. Gärtner, der kerngesund ist und noch ein ganzes Stück Leben vor sich hätte, bittet seine Hausärztin um Beihilfe zum Suizid. Diese verweigert ihm die Unterstützung. Jetzt – an diesem Abend – beschäftigt der Fall den Deutschen Ethikrat. Sachverständige aus Justiz, Medizin und Kirche diskutieren über das Recht auf einen assistierten Suizid.
Wem gehört unser Leben? Wer entscheidet über unseren Tod? Was ist moralisch vertretbar? Am Ende des Abends liegen die Empfehlungen des Ethikrats vor und wir (das Publikum) müssen abstimmen und ein Urteil fällen. Wie bereits in seinem ersten Theaterstück „Terror“ setzt Ferdinand von Schirach damit seine Idee vom Theater als gesellschaftlichem Diskursraum fort. Wie beweist man die Autonomie und Selbstbestimmtheit eines Suizidwunsches? Sind Palliativmedizin oder Sterbehilfeangebote im Ausland die bessere Alternative? Lässt sich die Moral einer Gesellschaft so schnell umcodieren, dass sie den Suizidwunsches eines gesunden Menschen akzeptieren kann?
Zum Hintergrund:
Von April 2019 bis Februar 2020 diskutierte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe den ärztlich assistierten Suizid, mit dem Ergebnis, Paragraph 217 des Strafgesetzbuches als verfassungswidrig einzustufen und die Suizidassistenz zu legalisieren. „Das allgemeine Persönlichkeitsrecht umfasst ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Dieses Recht schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen und hierbei auf die freiwillige Hilfe Dritter zurückzugreifen. Die in Wahrnehmung dieses Rechts getroffene Entscheidung des Einzelnen, seinem Leben entsprechend seinem Verständnis von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz ein Ende zu setzen, ist im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren.“ (Pressemitteilung Bundesverfassungsgericht)
GOTT wurde an mehreren Theatern in Deutschland gespielt!
Die Ergebnisse der Abstimmungen und weitere Informationen finden Sie HIER
Hören Sie hier ein Kollegengespräch zwischen Peter Helling und Annette Matz vom NDR 90,3 Kulturjournal (bitte herunterscrollen):
Wiederaufnahme am 26. September 2021
Vorstellungen bis 08. November 2021
Regie | Axel Schneider |
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Kostüme | Jana Schweers |
Katrin Gerken | Rechtssachverständige Litten |
Dirk Hoener | Rechtsanwalt Biegler |
Georg Münzel | Bischof Thiel |
Anne Schieber | Medizinische Sachverständige Sperling |
Ole Schloßhauer | Mitglied des Ethikrats Keller |
Jacques Ullrich | Richard Gärtner |
Nadja Wünsche | Vorsitzende des Ethikrats |
- Der starke Stoff und die feinfühlige Inszenierung von Intendant Axel Schneider treffen genau den Nerv der Zuschauer.NDR Hamburg Journal
- Ein intensiver und außergewöhnlicher Theaterabend, der noch lange nachwirkt.NDR Hamburg Journal
- Das Altonaer Theater verschaffte "GOTT" in der Regie von Hausherr Axel Schneider einen starken Auftritt: Gebannt verfolgte das Premierenpublikum die Sitzung einer fiktiven Ethikkommission, in der die Zuschauer zu Ratsmitgliedern gemacht werden."Hamburger Morgenpost
- Höchstemotional und engagiert erörtert das Ensemble in den Rollen als Rechtssachverständige (Hannelore Droege), Medizinerin (Anne Schieber), sachverständiger Theologe (Georg Münzel), Rechtsanwalt (Dirk Hoener) und Ethikrat-Mitglied Keller (Ole Schloßhauer) das Pro und Kontra der Frage, ob man schwer krank sein müsse, um ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben zu haben." Hamburger Morgenpost
- Mit seinem Debattierstück um Sterbehilfe und Menschenwürde packt Ferdinand von Schirach ein heißes Eisen an - doch dass es zu einem lebendigen und anregenden Bühnen-Bestseller aufblüht, ist das große Verdienst der hervorragenden Schauspielerinnen und Schauspieler. Scheinbar spielerisch gelingt es ihnen, uns das Thema tatsächlich nahezubringen. Hamburger Morgenpost
- (...) Dafür gab es am Ende verdientermaßen Jubel, Applaus, Standing Ovations. Bravo! Hamburger Morgenpost
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