Serge
Nach dem Roman von Yasmina Reza
Keine ganz normale Familie, diese Geschwister Popper. Mama Popper stammte aus Ungarn und hat die meisten ihrer Verwandten im Holocaust verloren. Jetzt ist sie tot, und für ihre drei selbst nicht mehr jungen Kinder hat ihr Judentum nie eine sonderlich große Rolle gespielt.
Die Kinder, das sind Serge, verkrachtes Genie und homme à femmes, Jean und Nana, die verwöhnte Jüngste mit dem unpassenden spanischen Mann. Nach dem Tod der Mutter entfremdet man sich immer mehr. Da schlägt die Enkelin, Serges Tochter Joséphine, einen Besuch in Auschwitz vor, um der totgeschwiegenen Familiengeschichte auf den Grund zu gehen. Dieses Unternehmen streift die Katastrophe, denn alle zanken sich und Serge streikt.
Virtuos hält das Stück das Gleichgewicht zwischen Komik und Tragik, wenn bei der touristischen Besichtigung der geschichtsträchtigen Gedenkstätte die Temperamente aufeinanderprallen. Hinter den hochtourigen Dialogen ist es gerade die existentielle Hilflosigkeit dieser Menschen, die berührt.
Das Programmheft zu SERGE können Sie sich hier anschauen.
Theater Tischgespräch mit Pastor Frank Howaldt:
Am 05. Juni 2024 im Anschluss an die Vorstellung im Café Oelsner
Vorstellungen bis 29. Juni 2024
Bühnenfassung und Regie | Georg Münzel |
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Deutsch von | Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel |
Bühne | Ute Radler |
Kostüme | Celina Blümner |
Mit | Ulrich Bähnk, Chantal Hallfeldt, Dirk Hoener und Anne Schieber |
- "Unterhaltsam ist der rund zweistündige Abend durchaus. Weil Rezas Vorlage inhaltlich originell ist, weil das Darstellerquartett perfekt harmoniert, weil Münzels Inszenierung den Stoff in ihrem Minimalismus optimal fasst. Und weil einem diese Familie schlicht nahegeht, trotz ihrer Unausstehlichkeit."Hamburger Abendblatt
- "Kluge wie zurückhaltende Inszenierung."Hamburger Abendblatt
- Eindrucksvoll macht Ulrich Bähnk in der Hauptrolle hinter Selbstmitleid und Überheblichkeit die Verzweiflung eines Mannes spürbar, den die Bewältigung seiner Lebenskrise völlig überfordert.Mopo
- Ulrich Bähnk in der Titelrolle ist umwerfend, aber auch die anderen drei: großartig! Gebannt schaut man zu, wie alte Familienstrukturen Geschwister völlig in Rage und schier um den Verstand bringen.NDR 90,3 Kulturjournal
- Berührender, unterhaltsamer und spannender Familienwahnsinn [...].NDR 90,3 Kulturjournal